Ich muss zugeben, Arch Linux beeindruckt. Bis auf ein paar Kleinigkeiten habe ich keinerlei Probleme oder Inkompatibilitäten festgestellt, das System „rennt“. Zwischenzeitlich trudelten die ersten Updates ein, welche sich problemlos installieren ließen – auch wenn man hier gegenüber Systemen mit festem Release-Zyklus etwas genauer hinschauen sollte, gerade wenn eine neue Kernelversion dabei ist. In diesem Fall sollte man nach dem Update mittels mkinitcpio -p linux
den Kernel neu generieren, um etwaige Probleme bereits im Vorfeld zu vermeiden.
Auch würde ich empfehlen, hin und wieder vor der Durchführung evtl. Updates einen Blick in die News unter https://www.archlinux.de oder https://www.archlinux.com zu werfen, falls gravierende Änderungen am System vorgenommen werden. Der Aufwand hält sich allerdings wirklich in Grenzen, ich habe zu diesem Zweck nur eine Mailingliste unter https://mailman.archlinux.org/mailman/listinfo/arch-announce abonniert.
Mal unabhängig von Arch Linux macht die tägliche Arbeit unter der Gnome-Shell 3.12 durchaus Spaß, viele Bedienkonzepte orientieren sich an OS X und ermöglichen eine komfortable Nutzung des Systems. Die Oberfläche wirkt sehr aufgeräumt und reagiert flott. Richtig toll finde ich auch die Erweiterbarkeit mittels der „GNOME Shell Extensions, womit sich einfach via Browser diverse Funktionalitäten wie z.B. eine Wetteranzeige oder ein Applications-Menü (Startmenü) im Panel aktivieren lassen.
Mittels des gnome-tweak-tool
lassen sich umfangreiche Anpassungen vornehmen. Erscheinungsbild, Schriftenglättung, Extensions, Startprogramme und vieles mehr lässt sich hier bequem konfigurieren.
Um wieder auf Arch Linux zurückzukommen; die Integration der Gnome Shell ist meiner Meinung nach unter Arch Linux sehr gut gelungen, hier habe ich unter Ubuntu ganz andere Erfahrungen gemacht, insbesondere im Hinblick auf die Performance. Subjektiv wirkte für mich unter Ubuntu auch unter Unity alles etwas „träger“, obwohl ich fairerweise sagen muss, das die Unterschiede wirklich minimal sind und sich aus dem Zusammenspiel von Kernel, Treiber und X11 in jeweils unterschiedlichen Versionsständen und Konfigurationen über beide Distributionen ergeben. Arch ist hier gegenüber Ubuntu naturgemäß mit aktuelleren Versionsständen unterwegs, was durchaus einen Einfluss auf die Gesamtperformance des Systems hat.
In Summe kann ich Arch Linux all denjenigen empfehlen, welche schon ein wenig Erfahrung mit Linux gemacht haben und etwas mit der Shell vertraut sind.